Kurztrip nach Scheveningen

einfach mal raus …

… das war das Motto zwischen den Jahren.

Ein volles Jahr es. Viel erlebt, viel passiert – das sollte gewürdigt & ein wenig reflektiert werden und wir planten einen Kurztrip in die Niederlande.

Eine Mischung sollte es werden aus aaaaaaaaatmen am Strand in Scheveningen, ein klitzekleinwenig Sightseeing in Den Haag, gutem Essen und als Grande Finale fanden wir kurz vor der Rückfahrt an einer einsamen Strandecke im Süden Scheveningens noch ganz unverhofft unser „Café am Rande der Welt“.

Zwei Ingwer-Minz-Tee & zwei Stück Karottenkuchen später schloss das Café und das Wetter drängte uns eigentlich direkt zum Auto … aber da war etwas in mir … noch einmal zur Uferkante runter …

Es stürmte bitterkalt, der Sand flog nur so über den Strand … die Wellen tosten …

Der Sturm schubste mich mal nach vorn, mal nach links, mal nach rechts.

Ich versuchte auszuweichen (wie sinnbildlich … wie oft hab ich das im „echten Leben“ auch getan…) – und wurde immer weiter geschubst.

Ich wurde mir der Situation bewusst und entschied mich, stehen zu bleiben … trotz der starken Böen… in mich zu spüren und herauszufinden, wie ich mich ausrichten kann, sodass sowohl starke Sturmböen als auch leichterer Wind (am Strand – wie auch im Leben) mich nicht (so sehr) aus der Balance bringen können.

Es war ein sehr bewusstes Hin-Spüren, ein bewusstes Ausbalancieren … der Seilakt zwischen Stabilität & Stärke … Vertrauen & Hingabe.

Ich lernte, dass ich so viel besser in dem Moment stabil sein konnte, wenn ich innehielt, hinspürte & mich ausrichtete als wenn ich einfach blind weiterlief oder ausweichen wollte.

So ging es mir am Meer. So geht es mir im Leben.

Manchmal ist es möglich, stehen zu bleiben und inne zu halten.

Manchmal lasse ich mich vorantreiben.

Beides ist in Ordnung und darf sein … und ich bin dankbar, meine „Werkzeuge“ zu haben, wie ich mich immer wieder ausrichten kann.

Danke für diesen Marmeladenglasmoment, Scheveningen …